Ruhigstellen des Denkens führt zu gigantischem Kopfweh....
Im frühen 20. Jahrhundert haben Mönche in Burma ein veritables Schisma im Buddhismus ausgelöst. Sie entwickelten eine Praxis der buddhistischen Achtsamkeit (Satipatthana) unter dem Namen Vipassana (“Einsicht”), die Im Gegensatz zur bisherigen Tradition der Konzentration und Befolgung der Ethik wenig Gewicht beimisst und auf das Erlangen tiefer Konzentrationszustände (Jhana) verzichtet. Damit steht sie in krassem Widerspruch zu Yoga und Buddhismus. Die neue Praxis hat die Achtsamkeitsbewegung im Westen wesentlich mitgeprägt. Der Widerspruch zum Vedanta Yoga kulminiert in der Antwort auf die Frage: “Wozu und wie meditieren?”. Immerhin ist die Fähigkeit “im Hier und Jetzt und ohne Wertungen zu sein” für beide absolut unabdingbar.
s. u.a. Rupert Gethin,2013,"Achtsamkeit, Meditation und Therapie"
...oder zur Glückseligkeit und zur Erleuchtung
Im Yoga und im traditionellen Buddhismus kommt der Meditation als Mittel zur Bewusstseinserweiterung eine zentrale Rolle zu. Nur durch tiefe Seinserfahrungen vermag der Mensch erkennen, was im Leben wesentlich und heilsam ist. Im Vedanta Yoga wird gleich auch noch eine klassische Meditationspraxis gezeigt: “Yoga ist das zur Ruhe bringen des Geistes. Und wenn der Geist zur Ruhe gebracht ist, dann erfährt man sein wahres Wesen” und “Wie Feuer ohne Brennstoff in seinem eigen Herd erlöscht, ebenso kommt das Denken zur Ruhe im eigenen Ursprung, wenn die Unruhe der Denktätigkeit aufhört”. Voraussetzung ist damit, das “Denken zur Ruhe bringen”. Damit steht diese im Widerspruch zur Achtsamkeits-bewegung, welche diese Form der Meditation für nicht durchführbar hält.
(➜ Achtsamkeitsbewegung)
Kritik Bruce, 3.7.2020